und mehr
Für G Nester für Deinen Kopf baut mein Körper Dich zu bergen mich zu bergen mich geborgen in Deinen Armen zu wiegen fällt mein Kopf und fällt in Deinen Schoß
Für R silbrig auch ohne Mond tauchen unsere verschwitzten Körper ins Wasser spinnt sich eine aus Zuneigung gewobene Geschichte fort schenkt uns das Leben eine verschwiegene Freude in einer rauchigen Sauna
Die Liebe Ich will die Liebe groß sein lassen Sie soll sich in die Zwischen räume legen von dort aus alles durchdringen Ich sehe die Kinder streichen ihre verschwitzten Strähnen aus dem Gesicht ihre Augen glänzen Übermut zitternde Unterlippen Tränen nah alles zu viel leuchtend blaue Augen feine Gesichtszüge ein vertrautes Frauengesicht Sommerfrische noch jung jede wohnt in ihrem eigenen Schweigen wir teilen Worte die an der Wand hängen und das Zwitschern der Vögel es ist ein Summen es läuft, klingt, verbindet sich mit dem gestimmt Sein meines Herzens wir teilen die ausgetauschten Welten allein bewohnen die Inseln jenseits der Scham gemeinsam wir teilen das Sehen Manchmal wogt die Sehnsucht heran eine Welle reißend singt in den Ohren das Meer fischig das Lied vom Begehren schreibt seinen Text ich schlucke Wasser schmeckt nach Salz auf meiner Haut Du tauche durch fremd sein mitten in dich hinein versenkt im Spiel bleib weit genug weg sonst fehlt der Zwischenraum in den sich die Liebe legt
Frankfurt Eckenheimer Landstraße, Ecke Nibelungenallee. Ein Strom vorbeifahrender Autos. Atem, der im Nebeldunst sichtbar ist. Ein schlagendes Herz. Der Asia Imbiss hat die Stühle auf der Fenstertheke noch hochgestellt. Der Friedhof breitet schweigend seine grünen Flügel aus. Deutsche Bibliothek. Tankstelle. Der nackte Mann aus Bronze. Ich erinnere mich und besuche ihn. Das feuchte T-shirt klebt. Endlich kann ich ein paar Worte zu Papier bringen. Er fehlt mir. Die Vorfreude gleicht einem Wärmekissen, einem Glockenspiel, einer Traube, gleicht einer Kirsche, einem Apfel, einer Glut Die Vorfreude glüht, die Sehnsucht bleibt, das Warten schmerzt. Die Sehnsucht ist Luft.
Bilder sammeln ein blasser voller Mond der mal neben einer Birke steht besonders apart zwischen den Ästen einer Pappel kaum ein Durchkommen hat mal einfach da hängt ohne, dass er sich zu einem Bild gruppiert eine Sonne die noch tief steht Luft die noch kalt ist Fassaden die auf dem Weg zur Arbeit eine Aura von Süden verströmen als hätten sie sich neu eingekleidet und geschminkt Lippen wie sie aufeinander lagen während Zweige nicht genug Kontrast in den Himmel warfen
Donnerstag schreibe auf die weißen Wände setze meine Handschrift auf die frisch gestrichenen gieße das Blau schwungvoll in die Schütte über meine Hand male mit Handrücken gedreht auf schlammfarben Grund tanze mich blau auf deine Wand
Unschärfe Verschwommenes Ich im gesättigten Licht Spätnachmittag alles will überlaufen Himmel noch blauer Birke noch weißer Wasser noch schwärzer Pappel noch ausladender Schatten noch verzweigter Geschnatter noch eifriger noch unstillbar ich noch verschwommener
Im Morgenblauen wollen die Worte flüchtig bleiben. Der Bildschirm ist zu hell und die Kontraste sind zu stark und doch nehme ich das Gefühl des geblendet Seins in Kauf, um sie zu bannen. Es ist ein schönes Blau, ich habe den Vorhang etwas zur Seite gezogen, der Kontrast zum Schwarz des Daches. Ein lichtes Blau, dunkel und hell zugleich und während ich meinen Blick hebe, weicht die Schwärze der Nacht. Da berühren sich die Nacht und der Tag, als wollten sie einander ihr Reich überlassen, bis sie zur nächsten Übergabe. Und in diesem Raum von Dunkel zu Hell, der eine Durchfahrt ist, habe ich mich nun hineingesetzt und fahre durch. Es ist kein Tunnel, weil es eher eine Reise durch die Zeit als durch den Raum ist. Also ich lasse sie durch mich hindurch fahren, die Zeit. Sie fährt durch mich hindurch. So ist es richtig. Und vielleicht fährt sie nicht, sondern schleicht, haucht, dringt, fällt. Ich lasse sie. Meist unbemerkt. Heute schaue ich ihr dabei zu. Sehe, wie die Nacht sich verabschiedet. Stelle mir vor, dass es ihr schwer fällt, zu gehen, weil sie eine Liebende ist, die mit dem Tag nie ganz zusammen kommen kann, weil sie einander nur berühren, sich vermischen ohne je gleichzeitig zu dauern und sich zu erkennen. Stelle mir vor, dass sie ihr eingespieltes Zusammenspiel genießen, einander begrüßen und einander freudig lassen, weil sie einander erkannt haben. Weil sie um die unterschiedlichen Wirkkräfte in ihren Gezeiten wissen. Weil es Welten sind, obwohl es nur vergehende Zeit ist, Welten, die sich in einem Zwischenreich berühren. In diesem Zwischenreich kann ich mich da der Geheimhaut annähern? Es sind andere Wörter, die auf den Bildschirm kommen, als die in der Dunkelheit gedachten. Die lauschten den Traumbildern nach. Da passte etwas gut und alle Betten waren belegt. Die in der Dunkelheit, die, die flüchtig bleiben wollten, ich habe mich gefragt, ob ich sie höre oder sehe. Dachte schwarze Buchstaben im Schwarz der Nacht, die werde ich nicht erkennen, also höre ich sie wohl, aber nur ich kann sie ja hören. Also höre ich sie, ohne meine Ohren. Weder sehe noch höre ich das Gedachte, vielleicht denke ich es noch nicht einmal selbst, sondern es ist wie mit der Zeit, die durch mich fließt, ich werde zu einem Gefäß, in dem sich alles abspielt und es ist eine Erfahrung jenseits der Sinne, die nur mir zuteil wird. Da schließt sich schon wieder ein Frage an, beschäftigt mein Gehirn einfach sich selbst und spielt scheinbar zufällig mit den Bauklötzen, puzzelt Unpassendes zusammen, dass in der Dunkelheit andere Passformen annimmt? Der blassrosa schimmernde goldgelbe Kondensstreifen am Himmel hat sich schon wieder aufgelöst. Das Dach zeigt mir seine roten Ziegel, und der Himmel strahlt im Kontrast in einem lichten Grau, das in ein helles Blau hinüber geleitet. Oder aber werde ich Zeugin von der Weisheit der Nacht, die die Unterwelt, die andere Welt, das Archaische ihr Eigen nennt. Gilt es, ohne Augen sehen zu lernen und ohne Ohren zu hören? Die Dunkelheit der Nacht hat meine dort gedachten Gedanken für sich behalten. Sie waren nicht bereit, sich von mir auf den Bildschirm bannen zu lassen. Sie scheuen das Licht. Sie waren schon vergangen. Sie mischten sich nur ein ganz klein wenig bei. Begonnen habe ich vor Sonnenaufgang, schon ist die Zeit durch mich hindurch geflossen. In diesem Zustand ist das Denken noch unschärfer. So nennt es der Verstand als Herrscher des Tages. Ich bin schlicht benommen.
es nimmt keine Form an es läuft etwas von der Farbe, dem Lappen, der Landschaft, dem Auf- und Abtragen, zuweilen wild, auf jeden Fall sich selbst folgend, auch wenn wir eingreifen, es lichten, es gestalten, darunter liegt etwas, das Bild wird auf der Leinwand. Wir können es betrachten. Wie es uns gefällt.
Wir Auf mir landen die unreifen Oliven und setzen sich in die Falten meines Kleides Am Frühstückstisch sitzen wir und sehen die Krater auf der Rückseite des Mondes Sätze die ohne Glockenschläge angeschlichen kommen sie wollen mich durch den Tag begleiten doch der Tag zieht mich fort sind es die Sätze die wollen dass wir nicht verloren gehen?
Mit S und S im Park Der lauten Stille lauschen. Amsel frisst den Wurm. Er schmeckt, lässt sie wissen. Wieso auch nicht. Mauersegler pflügen durch die gehauchten Wolken. Himmels Zen. Krähen sitzen paarweise in den Bäumen warten auf ihre Zeit. Mückenschwärme bieten sich als Schauspiel. Eine einsame Ameise zieht ihrer Wege. Schnaken kommen zum Abendessen. Wir suchen das Weite. Zuvor fanden wir die Weite ohne sie zu suchen. Eingerahmt von vorbeifahrenden Autos, die sich ablösten wie Staffelläufer. Flugstunde, schrieb S. Ich ließ den Tag hinter mir.
aus dem Garten Worte bald wieder derweil baden sie in grün wo sie unbeobachtet wachsen ehe man sich verguckt sind sie erblüht oder welk geworden die Gewitter grollen nachts Rinnsale können anschwellen nichts bleibt oder versickern der tosende Fluß mitunter einfach zu laut mehr Monologe für einen Leser sie gefallen mir sie lassen mich ratlos mag eine Verbindung daraus entstehen oder sind es bloße Spiegel für das Selbst?
Fahrt durch die Nacht Ich male mit meinem Mädchenherz Einen dem ich Botschaften aufgerollt auf Papier für die Fahrt durchs Blau der Nacht mitgebe zu dem ich unter den Bademantel krieche den die Mutter fürs Dampfbad ausgebreitet hat darunter ist eine geheimnisvoll knisternde Höhle in der die Worte aus dem Mund in die Ohrmuschel rutschen im Fahrtwind Tuchfühlung aufnehmen bei den verbotenen Phantasien landen die zu Erlaubnissen reifen nach einem satten Sommer in dem die Finger einander bemalen krönen und schmücken Botschaften in Bauch und Achselhöhlen hinterlassen die Farben laufen ineinander fließen in die Tränen und den Regen wie es sich gehört um die Erde fruchtbar zu machen