04.04. 2014
Es ist Freitag im Schloss. Ein Anruf. Das Leben von draußen dringt in das Gemäuer. Das Leben hat den Tod an der Hand. Sie wollen mitspielen, das Leben und der Tod. Ich will nicht. Sie sollen draußen bleiben. Sie sollen wenigstens warten. Bis Morgen. Ich habe sie nicht eingeladen. Ich will nicht. Der Tod krault mit seinen knochigen Fingern meine Gedärme. Ich will nicht, dass es wahr ist. Der Tod kommt in den Zirkel.
Die Katze macht einen Buckel und über die Brücke gehe ich, während die Katze weiter schnurrt, immer wieder schnurrt, der Raum von Katzen bevölkert ist, geht das Leben andernorts weiter, hört das Leben andernorts auf, hören Herzen auf zu schlagen, hört Dein Herz auf zu schlagen Marie, Dein großes Herz hört auf, einfach so leergelaufen, ausgelaufen, das Blut hinaus gelaufen, Dein Leben in die weite Welt, hinaus aus Deinem Körper und der bleibt leblos zurück, während Dein schelmisches Lachen noch in meinem Ohren klingt, Deine feste Umarmung mich noch umfängt, Deine Wut, Deine Einsamkeit, Dein Dich selbst nähren, Dein still werden, Dein dankbar da sein, Dein mit mir sein, mein mit Dir sein, all das ist noch lebendig und wach und da und Du bist noch da, auch wenn die Zeit in Dir aufhört zu schlagen und ich bin noch da und ich tanze und singe für Dich mit und ich lache und weine für Dich mit und ich spüre den Frieden und die Ruhe, wenn die Zeit aufhört zu schlagen, manchmal darf sie auch in mir aufhören zu schlagen und dann holt sie mich wieder hinein ins Leben ins Feiern ins Lachen und Du hast Dich vom Acker gemacht, davon gestohlen, den Notausgang gewählt.
Und draußen ist die Luft frisch.